Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


prozessmodellierung:modellierungshaus:epk_modellierungskonventionen

EPK Modellierungskonventionen

Die ARIS-Konventionen sind nicht explizit in der Spezifikation festgelegt und haben entsprechend keinen obligatorischen Anwendungscharakter. Es liegt also im Ermessen des Unternehmens, ob sie befolgt werden oder nicht. Ihre Beachtung wird trotzdem empfohlen, da sie die Modellierung sicherer, bequemer und flexibler gestalten.

Konventionen zu Erweiterungsobjekten

Konvention Erläuterung
Verwende nicht zu viele Erweiterungsobjekte in EPKs Erweiterungsobjekte in EPKs sollten sparsam verwendet werden. Ist die Zuordnung von Erweiterungsobjekten an Funktionen wichtig, empfehlt sich deren Auslagerung in Funktionszuordnungsdiagramme.
Modelliere Erweiterungsobjekte nur, wenn sie einen Engpass repräsentieren Erweiterungsobjekte sollten (vor allem auf höheren Abstraktionsebenen) nur modelliert werden, falls sie einen Engpassfaktor repräsentieren oder eine wichtige Rolle haben.
Präzisiere die an Funktionen beteiligten Organisationseinheiten so genau wie möglich Die reine Verwendung von hierarchisch hoch angesiedelten Organisationseinheiten ist wenig hilfreich. Es sollten mindestens die Stellen, vorzugsweise Personen angegeben werden, die an einer Funktion beteiligt sind.
Binde ein Erweiterungsobjekte nur an höchstens ein Funktionsobjekt Es darf keine mehrfache Anbindung desselben Erweiterungsobjektes an mehrere Funktionen geben. Die Modelle werden dadurch zu unübersichtlich.
Hänge die Organisationseinheit nur beim Wechsel der Verantwortung an die Funktionen an Führt ein und dasselbe Organisationsobjekt mehrere Funktionen nacheinander ab, so muss sie nur an die erste Funktion in der Reihe angefügt werden. Es bedeutet, dass nur beim Wechsel in der Funktionenfolge des für die Abarbeitung zuständigen Organisationsobjektes dieses Objekt angehängt wird.
Typisiere Verbindungskanten, falls die Organisationseinheit mehrere Rollen zur Funktion besitzt Ist es notwendig die Rolle des Organisationsobjektes zu einer Funktion zu beschreiben, können die Verbindungskanten typisiert werden. (Beispiel: Kanten mit den Typen „ausführend“, „beratend“, „entscheidend“).

Konventionen zum Layout

Konvention Erläuterung
Verwende unternehmensweit eindeutige Layoutrichtlinien Symbole sollten Originalfarben oder zumindest innerhalb eines Unternehmens eine einheitliche Farbgebung haben. Deren Größe sollte immer konstant sein, da die Modellbetrachter zuerst die größeren Symbole bemerken und deshalb die Gefahr besteht, dass kleinere Symbole nicht beachtet werden.
Benutze kurze Bezeichnungen Es sollten möglichst kurze Bezeichnungen vergeben werden.
Platziere alternative Abläufe und Ausnahmen rechts von Standardflüssen Bei der Modellierung von Sonderfällen, alternativen Abläufen und Ausnahmen ist es gute Praxis, deren Kantenverläufe im Diagramm rechts von den Standardpfaden zu positionieren.
Lege die minimale und maximale Kantenlängen fest Für eine elegantere Darstellung von Modellen können auch minimale und maximale Angaben zu Kantenlängen festgelegt werden.
Vermeide Überschneidungen von Kanten Überschneidungen von Kanten sollten, wenn möglich, vermieden werden. Falls es doch dazu kommt, ist die Überschneidungsstelle gesondert auszuweisen.
Platziere unterschiedliche Typen von Erweiterungsobjekten einheitlich Die Positionierung von Anwendungssystemen erfolgt normalerweise links von Funktionen. Inputobjekte werden in der Regel rechts oben und Outputobjekte rechts unten von Funktionen platziert.
Begrenze die Modellierungsfläche eines Prozesses auf eine DIN-A4 Seite Die Modellierungsfläche für ein Prozess sollte die Größe einer DIN-A4 Seite nicht überschreiten.

Bezeichnerkonventionen

Konvention Erläuterung
Verwende ein Substantiv im Singular für die Bezeichnung von Wertschöpfungskettenelementen Die Objekte einer Wertschöpfungskette sollten als Bezeichner ein Substantiv im Singular haben (Beispiel: Warenversand, Rechnungserstellung usw.).
Verwende ein Substantiv im Singular + Verb im Infinitiv bzw. Verb im Imperativ + Substantiv im Singular für die Bezeichnung von Funktionen Die Bezeichner einer Funktion hat in der Regel die Formen: Substantiv im Singular + Verb im Infinitiv (Beispiel: Auftrag erfassen, Konto belasten usw.) bzw. Verb im Imperativ + Substantiv im Singular (Beispiel: Erfasse Auftrag, Belaste Konto usw.).
Verwende ein Substantiv im Singular + Verb in Partizip für die Bezeichnung von Ereignissen Ein Ereignisbezeichner sollte sich immer aus einem Substantiv im Singular und einem Verb in Partizipform zusammensetzen (Bestellung aufgenommen, Bilanzerstellung abgeschlossen usw.).
Führe eine unternehmensweit eindeutige Terminologie ein Es empfiehlt sich auch Fachbegriffsmodelle zu erstellen und zu pflegen um eine eindeutige Terminologie aufzubauen.
Benutze nur Begriffe in einer einheitlicher Schreibweise und einer unternehmensweiten Bedeutung Es sollten nur Begriffe von unternehmensweiter Gültigkeit und in einheitlicher Schreibeweise verwendet werden.
Verwende nur ein Objekt und nur eine Verhaltensform im Bezeichner Im Bezeichner sollten nur ein Objekt und eine Verhaltensform angegeben werden und nicht mehrere. Dies ist ein Hinweis auf eine unsaubere Modellierung. (Beispiel: zwei Funktionen „Rechnung prüfen und „Rechnung verbuchen“ anstatt eine Funktion „Rechnung prüfen und verbuchen“).
Füge Eigennamen als Attribute hinzu Eigennamen (Beispiel: „Microsoft Office 2013“) sollten als Attribute bzw. Erweiterungsobjekte vorkommen und nicht im Bezeichner enthalten sein.

Modellierungshaus

Quellen


Frank Lehmann :Fetter TextIntegrierte Prozessmodellierung mit ARIS, dpunkt-Verlag

prozessmodellierung/modellierungshaus/epk_modellierungskonventionen.txt · Zuletzt geändert: 2015/03/19 16:08 von 127.0.0.1