Cloud Computing ist ein stets aktuelles und auch häufig diskutiertes Thema in der Informatik, wenn es darum geht, Aufwand zu reduzieren und Kosten zu senken. Die Angebote der Software-Hersteller, die ihre Produkte mit einer Anbindung an oder einer kompletten Integration in die sogenannte Wolke anbieten, steigen immer weiter. Dazu gehören auch Unternehmen, die Softwarelösungen und Dienstleistungen zum Thema Enterprise-Ressource-Planning (ERP) aus der Cloud anbieten. Die Motivation ist dadurch gegeben, dass ERP aus der Cloud eine neue Möglichkeit ist, ERP-Systeme kostengünstiger zu nutzen als dies in der Vergangenheit möglich war. Dies gelingt einem Unternehmen, das eine geeignete Lösung sucht natürlich nur, wenn es den richtigen Anbieter findet. Daher habe ich mich dazu entschieden, dieses Thema zu bearbeiten, einen Vergleich der Anbieter anhand geeigneter Kriterien durchzuführen, um so Firmen, die auf der Suche nach einer neuen Lösung sind, schneller passende Software aufzuzeigen.
Cloud Computing
„Cloud Computing ist eine Form der bedarfsgerechten und flexiblen Nutzung von IT-Leistungen. Diese werden in Echtzeit als Service über das Internet bereitgestellt und nach Nutzung abgerechnet. […] Mit Cloud Computing werden global bereits Umsätze im zweistelligen Milliarden-Dollar-Bereich erzielt.“ Durch das Cloud Computing wird es möglich sein, dass Unternehmen ohne IT- und Rechenzentren auskommen werden, dadurch eine enorme Kostensenkung erfahren und größere Flexibilität, Agilität und Skalierbarkeit der IT-Ressourcen ermöglicht bekommen, weshalb sich schlussendlich die Unternehmensperformanz erhöht.
Man unterscheidet unter zwei reinen Cloud-Formen, den Private und Public Clouds. Diese differenzieren sich in der technischen Umsetzung allerdings nicht grundsätzlich. „Private Cloud ist eine unternehmenseigene und von diesem Unternehmen selbst betriebene Cloud-Umgebung. Der Zugang ist beschränkt: nur für das Unternehmen selbst, autorisierte Geschäftspartner, Kunden und Lieferanten. Der Zugriff wird in der Regel über ein Intranet (VPN-Verbindung) erfolgen. Bei einer Privat Cloud handelt es sich um eine effiziente, standardisierte und sichere IT-Betriebsumgebung unter Kontrolle des Unternehmens, die aber eine individuelle, auf die Geschäftsprozesse eines Unternehmens zugeschnittene Anpassung erlaubt. Public Cloud ist eine sich im Eigentum eines IT-Dienstleisters befindliche und von diesem betriebene Cloud-Umgebung. Der Zugriff erfolgt in der Regel über das Internet. Viele Kunden (Unternehmen) teilen sich eine virtualisierte Infrastruktur. Die Nutzung erfolgt flexibel und schnell durch Subskription. Eine Public Cloud stellt eine Auswahl von hochstandardisierten Geschäftsprozess-, Anwendungs- und/oder Infrastruktur-Services auf einer variablen, nutzungsabhängigen Basis zur Verfügung. Auf die Form und den physischen Ort der Datenhaltung, auf Compliance- und Sicherheitsaspekte hat der Nutzer normalerweise keinen Einfluss.“ Es gibt jedoch auch Mischformen dieser beiden Formen, sogenannte Hybrid Clouds.
Weiterhin wird Cloud Computing in drei Modelle eingeteilt: IaaS (Infrastructur as a Service), PaaS (Platform as a Service), SaaS (Software as a Service). Im IaaS-Modell kann ein IT-Anbieter die gesamte virtualisierte IT-Infrastruktur (Hardware, Betriebssystemumgebung) als Dienstleistung bereitstellen. Mit der Bereitstellung einer gemeinsamen Entwicklungsplattform und einer Laufzeitumgebung können Teilnehmer einer PaaS-Cloud aktiv am System mitentwickeln und entsprechende Dienstleistungen anbieten. Im Gegensatz zu den Service-Ebenen IaaS und PaaS hat sich bislang die SaaS-Ebene durchgesetzt. Software as a Service ist nach heutigem Stand der Inbegriff von Cloud Computing. Es vereint die Funktionen von Infrastructure as a Service und Plattform as a Service und stellt gleichzeitig noch Applikationen zur Verfügung.
Enterprise Ressource Planning
Unter dem Begriff ERP-System (Enterprise Ressource Planning-System) versteht man eine Anwendungssoftware, die die Verwaltung und Steuerung der Unternehmensressourcen ermöglicht. Ein ERP-System unterstützt somit „sämtliche in einem Unternehmen ablaufende Geschäftsprozesse“. Die typischen Module und Bereiche einer ERP-Software sind: Personal, Vertrieb, Fertigung, Lagerung, Auslieferung, Logistik, Kapital, Einkauf, Finanz- und Rechnungswesen, Controlling und Marketing. Diese Bereiche sind in Form einer relationalen Datenbank als gemeinsam genutzte Datenbasis miteinander verbunden. „Durch die unternehmensweite Konsolidierung der Daten ist eine Unterstützung der Planung über sämtliche Unternehmensebenen hinweg (von der Konzernebene über verschiedene Werke, Sparten und Abteilungen bis hin zu einzelnen Lagerorten) möglich.
Merkmale Cloud ERP
Aus den bereits beschriebenen Grundlagen zu Cloud Computing und ERP ergeben sich die Merkmale zu Cloud ERP. Cloud ERP ermöglicht Unternehmen eine drastische Kostensenkung, da diese keine eigenen Rechenzentren und/oder IT-Abteilungen mehr benötigen. Dadurch werden neben den Personalkosten auch die Extrakosten für Hardware, Software, Upgrades, Reparaturen sowie die Kosten für Wartungsarbeiten eingespart. Des Weiteren ist es möglich, dass die Angestellten von verschiedenen Standorten (Home Office, mobiler Außendienst) aus arbeiten können. Das Einzige, was sie benötigen, ist eine hohe Internetbandbreite und ein Computer mit einem aktuellen Browser. Das Unternehmen sollte sich bei der Entscheidung Cloud ERP zu benutzen nur darüber bewusst sein, dass es seine kompletten Daten in die Hände eines anderen Anbieters gibt und dass es dessen Datenschutz und Datensicherheitsbestimmungen akzeptieren muss. Allerdings ist der Anbieter dann für das Betriebsrisiko verantwortlich.