Der Wunsch für eine Portaleinführung geht nicht wie bei herkömmlichen Informationssystemen wie das ERP-System von den IT-Verantwortlichen oder Vertriebsleitern hervor. Heute ist das die Abteilung der Unternehmenskommunikation, welche dieses Projekt vorantreibt und sich aktiv für eine Einführung einsetzt. Eine durchgeführte Studie der add-all AG zeigt deutlich, dass das Intranet-Team in der Unternehmenskommunikation angesiedelt ist. Hierzu wurden 279 Unternehmen in dem Zeitraum von Dezember 2012 bis Januar 2013 befragt.
Abbildung: Ansiedlung des Intranet-Teams[1]
Wirtschaftlich gesehen ist eine Portaleinführung nicht leicht messbar, da es sich hier um große und komplexe Projekte handelt. Nicht alles wie z. B. die Einsparung von Papier durch die Beseitigung der Medienbrüche lässt sich beziffern. Durch Einführung eines Portals werden beispielsweise die Kommunikation und die Optimierung der Geschäftsprozesse gefördert. Um dies zu messen, muss ein Unternehmen auf Werkzeuge wie die Balance-Storecard zurückgreifen.[2] Letztlich bleibt die Tatsache bestehen, dass ein Intranet braucht ein langfristiges Investment braucht.[3]
Hat sich aber ein Unternehmen für eine Portaleinführung entschieden, kommen neue Fragen auf. Nachfolgend werden einige Leitfragen als Beispiel aufgeführt:
Der Markt für Intranetprodukte ist stark umkämpft. Viele Anbieter haben in den letzten Jahren Produkte für die kollaborative Zusammenarbeit in Unternehmen entwickelt. Besonders die Marktführer in Thema Software wie Microsoft, IBM, SAP oder auch Salesforce haben sich in den letzten Jahren auf soziale Zusammenarbeit in Unternehmen konzentriert.[4] Einen wirklichen Marktführer auf dem Gebiet gibt es nicht. Das liegt vor allem daran, dass jedes Systeme unterschiedliche Funktionen bietet und ein anderes Spektrum an Anforderungen abdeckt. Da der Begriff Intranet Portale in diesem Rahmen ganzheitlich betrachtet wird und mehr als nur kollaborative Zusammenarbeit oder ein Dokumentenmanagementsystem darstellt, kommen nur wenige Anbieter in Frage, die eine viele Anforderungen abdecken. Grundlegend kommen für die Art der Komplexität nur die vier Anbieter:
in Frage. Mit allen vier Anbietern lassen sich komplexe Anforderungen wie die Erstellung von Content, kollaborative Funktionen, mobile Szenarien, Abbildung von Workflows oder auch eine Suche abdecken. Alle Anbieter außer das Liferay-Portal, welches als Opensource Variante angeboten wird, bewegen sich im Enterprise Umfeld und orientieren sich an mittlere bis große Unternehmen weltweit. Allerdings lässt es sich auch unter diesen Anbietern keine Aussage treffen, welcher die geeignetste Software für eine ideale Intranet Strategie bietet. Alle Anbieter unterschieden sich in ihrer Architektur und Funktionsumfang deutlich. Vor allem die Fokussierung bzw. der Spezialisierung der Funktionen ist bei allen Anbietern unterschiedlich. So orientiert sich SAP mit ihrem Portal eher an Workflows und Integrationslösungen und Microsoft mit Sharepoint eher an kollaborative Szenarien. Letztlich lassen sich über verschiedene Partner der Anbieter aber grundlegend alle Anforderungen umsetzen. Oftmals entscheidet bei der Auswahl der Software die allgemeine Softwarestrategie des Unternehmens. So setzen auf Microsoft-Produkte ausgerichtete Unternehmen oft auch Sharepoint ein, während SAP ERP- und CRM-Anwender eher auf das SAP Portal setzen. Häufig geschieht dies aus Gründen des Budgets und des Know-hows. Speziell bei SAP und Microsoft sind die Lizenzen für ihre Produkte bereits im Unternehmen vorhanden, wenn diese eine entsprechende Enterprise Lösung von den Anbietern haben. So können Anwender des SAP ERP auch das SAP Portal benutzen.
Einen direkten Marktvergleich der Anbieter im Internet gibt es aus den oben genannten Gründen nicht. Die Fokussierung und Spezialisierung in die einzelnen Themen machen einen Vergleich zu schwierig und unbrauchbar. Außerdem bieten alle Systeme in ihrer Grundinstallation nur einen geringen Leistungsumfang und entfalten ihre ganze Vielfalt erst mit dem Customizing. Dadurch kann jedes Intranet mit der entsprechenden Software so individualisiert werden, dass ein Vergleich ebenfalls eher schwierig ist. Trotzdem gibt es kleine Studien und Marktanalysen verschiedener Lösungen, die dann meist in verschiedenen Kategorien bewertet werden. Eine Marktanalyse wird im Folgenden kurz vorgestellt, wobei in dieser Studie nur Microsoft Sharepoint und IBM Connections sowie weitere Randprodukte für Intranets bzw. Portale aufgelistet sind. Das SAP Portal und Liferay Portal wurden in der Studie nicht berücksichtigt.
Die einzelnen Tools wurden auf verschiedene Anwendungsfälle und technischee Möglichkeiten untersucht. Die Ergebnisse sind jeweils in einer Matrix dargestellt:
Abbildung: Social-Software-Matrix[5]
[1] Entnommen aus add-all AG (2013).
[2] Vgl. Hoffmann, Claus; Lang, Beatrix (2008) - S. 71.
[3] Vgl. Grünauer, Volker (28.03.2014).
[4] Vgl. Weck, Andreas (08.11.2013).
[5] Entnommen aus SocialSoftwareMatrix (2014).