prozessmodellierung:modellierungshaus:epk-bpmn_konvertierungsregeln
Unterschiede
Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen angezeigt.
Beide Seiten der vorigen RevisionVorhergehende ÜberarbeitungNächste Überarbeitung | Vorhergehende Überarbeitung | ||
prozessmodellierung:modellierungshaus:epk-bpmn_konvertierungsregeln [2015/03/19 15:37] – Externe Bearbeitung 127.0.0.1 | prozessmodellierung:modellierungshaus:epk-bpmn_konvertierungsregeln [2015/04/13 17:03] (aktuell) – [IT-Systeme] jayong | ||
---|---|---|---|
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
+ | ====== Konvertierung von EPK nach BPMN ====== | ||
+ | |||
+ | Es kann aus mehreren Gründen nötig sein ein Geschäftsprozessmodell aus einer Notation in eine andere zu überführen. Im deutschsprachigen Raum findet im Regelfall die Anwendung der ereignisgesteuerten Prozesskette statt, um die Steuerungssicht eines Geschäftsprozesses abzubilden. International gewinnt aber ein Standard namens Business Process Model and Notation immer mehr an Bedeutung. Nicht nur seine weltweite Eindeutigkeit, | ||
+ | |||
+ | Dabei müssen einige Fragen beantwortet werden. Ist eine Abbildung der Elemente und Konstrukte der EPK auf die Elemente der BPMN möglich? Besitzen beide Modelle nach der Konvertierung die gleiche Semantik? Sind sie qualitativ, was die Granularität, | ||
+ | |||
+ | Wenn man die Elemente der EPK mit den Elementen der BPMN vergleicht, so kann für jedes Element der einen Notation ein Pendant in der anderen Notation gefunden werden. Da die BPMN mehr Elemente enthält als die EPK, kann der Elementenvorrat der EPK als eine Untermenge des BPMN-Vorrats betrachtet werden. Wie sie semantisch korrekt abzubilden sind, wird im Folgenden erläutert. | ||
+ | |||
+ | ===== Funktionen und Aufgaben ===== | ||
+ | |||
+ | ^ Regel ^ Erläuterung | ||
+ | | Bilde Funktionen als Aufgaben ab. | Die Semantik einer Funktion in EPKs stimmt sinngemäß mit der Definition einer Aufgabe in BPMN überein. | ||
+ | | Modelliere kurze, häufig vorkommende und routinierte Funktionen als auslösende Ereignisse in der BPMN. | Die Repräsentation von trivialen und kurzen Funktionen als Aufgaben kann das Modellierungsdiagramm unnötig belasten. Aus diesem Grund sollten solche Funktionen als auslösende Ereignisse modelliert werden. | ||
+ | |||
+ | {{: | ||
+ | |||
+ | Abbildung 1: Überführung von Funktionen in Aufgaben und Ereignisse | ||
+ | |||
+ | ===== Prozessschnittstellen ===== | ||
+ | |||
+ | ^ Regel ^ Erläuterung | ||
+ | | Verwende korrespondierende Start- und Endereignisse um den Prozesswechsel in der BPMN abzubilden. {{: | ||
+ | | Verwende einen Subprozess um die Schnittstelle zu einem Prozess unterer Stufe aus dem EPK-Modell zu ersetzen. | ||
+ | |||
+ | {{: | ||
+ | |||
+ | Abbildung 2: Überführung von Prozessschnittstellen in Anfangsereignisse | ||
+ | |||
+ | {{: | ||
+ | |||
+ | Abbildung 3: Überführung von Prozessschnittstellen in Subprozesse | ||
+ | |||
+ | ===== Ereignisse ===== | ||
+ | |||
+ | ^ Regel | ||
+ | | Ordne die Ereignisse der EPK in die drei Kategorien ein: Trivialereignisse, | ||
+ | | Modelliere einen Meilenstein als auslösendes Zwischenereignis. | ||
+ | | Bestimme den Typ eines Ereignisses nach der BPMN-Spezifikation. Gibt es keine Übereinstimmung, | ||
+ | | Bilde die als Ereignisse in der EPK dargestellten Prozesszwischenzustände als Bearbeitungszustände von Datenobjekten. | ||
+ | | Schreibe die für eine Fallunterscheidung nötigen Bedingungen an die verzweigenden Kanten im BPMN-Diagramm. | ||
+ | | Modelliere die Endereignisse eines EPK als Endereignisse mit Beschreibung des Zustands des Prozesses in BPMN. | Die Endereignisse in EPKs können in BPMN-Modellen als Endereignisse mit der Beschreibung des Zustands am Ende des Prozesses in einer Textanmerkung abgebildet werden. | ||
+ | |||
+ | {{: | ||
+ | |||
+ | {{: | ||
+ | |||
+ | Abbildung 4: Überführung von Ereignissen in Meilensteine und Datenzustände | ||
+ | |||
+ | {{: | ||
+ | |||
+ | Abbildung 5: Überführung von Bedingungsereignissen in Anmerkungen | ||
+ | |||
+ | ===== Konnektoren / Gateways ===== | ||
+ | |||
+ | Die Semantik von Konnektoren ist bei beiden Notationen gleich. Die Konnektorenkonstrukte können somit direkt von dem EPK-Modell in das BPMN-Modell übernommen werden. | ||
+ | |||
+ | ===== Organisationsstrukturen ===== | ||
+ | |||
+ | ^ Regel ^ Erläuterung | ||
+ | | Modelliere die Organisationseinheiten und Stellen aus der EPK-Notation als Swimlanes in der BPMN-Notation. | ||
+ | | Nutze für die Funktionen mit mehreren daran beteiligten Teilnehmern die globale Aufgabe und Aufrufaktivitäten. | ||
+ | | Verwende zugeklappte Pools um in dem BPMN-Modell die externen Beteiligten zu visualisieren. {{: | ||
+ | |||
+ | {{: | ||
+ | |||
+ | Abbildung 6: Überführung von Organisationsstrukturen in Swimlanes | ||
+ | |||
+ | {{: | ||
+ | |||
+ | Abbildung 7: Überführung von Mehrfachbeteiligungen an einer Funktion in globale Aufgaben und Aufrufaktivitäten | ||
+ | |||
+ | {{: | ||
+ | |||
+ | Abbildung 8: Ermittlung und Modellierung von externen Prozessteilnehmern | ||
+ | |||
+ | ===== IT-Systeme ===== | ||
+ | |||
+ | ^ Regel | ||
+ | | Visualisiere IT-Systeme, die zur Unterstützung der Aufgaben verwendet werden, entweder in Form von Textanmerkungen oder eigendefinierter Symbole. | ||
+ | | Weise IT-Systemen, | ||
+ | |||
+ | {{: | ||
+ | |||
+ | Abbildung 9: Überführung von IT-Systemen in eigene Symbole und Anmerkungen | ||
+ | |||
+ | {{: | ||
+ | |||
+ | Abbildung 10: Überführung von IT-Systemen in Swimlanes | ||
+ | |||
+ | ===== Datenelemente ===== | ||
+ | |||
+ | ^ Regel ^ Erläuterung | ||
+ | | Bilde die Dateielemente in ERP-Diagrammen in Datenspeicher in BPMN-Diagrammen ab. {{: | ||
+ | | Verwende Datenobjekte in BPMN-Modellen als Pendant zu Dokumenten in EPK-Modellen. | ||
+ | |||
+ | {{: | ||
+ | |||
+ | Abbildung 11: Überführung von Dateien in Datenspeicher | ||
+ | |||
+ | {{: | ||
+ | |||
+ | Abbildung 12: Überführung von Dokumenten in Datenobjekte | ||
+ | |||
+ | <= [[Prozessmodellierung: | ||
prozessmodellierung/modellierungshaus/epk-bpmn_konvertierungsregeln.txt · Zuletzt geändert: 2015/04/13 17:03 von jayong